Zu Gast bei Seiner Eminenz Sayed Jawad Al-Khoi

Im Gästezimmer zunächst sehr herzlich empfangen, wurden Seiner Eminenz dann die Mitglieder der Delegation vorgestellt.

Neben Gesprächsthemen wie den religiösen Institutionen in Najaf und die Stellung Najafs bei den Muslimen, wurde auch die Philosophie und Anschauung der schiitischen Konfession in Hinsicht auf den von wahhabitisch- und terroristischen Gruppierungen fabrizierten nationalen Terror tiefgründig erörtert. Auf die Frage zum Thema Bahrain und Syrien und wie die Rechtsgelehrten dazu stehen würden, reagierte Seine Eminenz versichernd, dass die Rechtsgelehrten in Angelegenheiten dieser Art nicht beimische, sondern diese den Politikern überlasse. Die schiitische Referenz setze sich jedoch fest für die Rechte der Schiiten ein und vertrete ihr Anliegen, denn die Rechte der Schiiten seien nichts Geringeres als Gesellschafts- und Menschenrechte. Weiterhin versicherte er, dass der islamische Glauben die Differenzierung zwischen den Muslimen, die Führung willkürlicher Kriege und die Zerstörung der Menschenwürde aus religiösen, politischen oder auch gesellschaftlichen Gründen verbiete und dass er zum Gebot des Guten und der Verwerfung des Schlechten aufrufe. Die Schiiten des Irak seien Friedenstifter, die ein wohlhabendes und wertvolles Leben leben möchten und sie bilden eine Gesellschaft, die andere Religionen und Glaubensüberzeugungen offen gegenüberstünde und zweifellos mit allen zum Dialog bereit wären. Was die wahhabitischen Übergriffe auf Karbala und Najaf betrifft, so wären diese längst historisch attestiert worden, als die Wahhabiten im 19. Jahrhundert ihre Überfälle starteten, Chaos anrichteten und dabei vor allem die Grabstätte unter Visier nahmen und ihre Zerstörung beabsichtigten, genauso wie es heute noch tun und 2006 bei der tragischen Zerstörung der Grabstätte in Samarra taten und das aufgrund dessen, dass sie den Besuch jener als Sünde ansehen.

 

Auch betonte Seine Eminenz seine enge Beziehung zum Vatikan, welche den Umfang der Offenheit zeigt, auf die er, dem Fortbestand der Schiiten zu gleichem, großem Wert legt.

 

Große Anstrengungen seien außerdem von Seiten der Iraker und der Europäer zu verrichten, um die schiitische Konfession, dessen Bild auf aller Welt aufgrund des Wahhabismus, welcher alle Religionen und Konfessionen bekämpft, verzerrt sei, richtig kennenzulernen.

 

Nach dem Mittagessen wurden uns Sayed Al-Khois weltweiten, insgesamt 18 Wohltätigkeitsorganisationen vorgestellt, zu denen folgende Einrichtungen zählen: Büros, eine Universität, ein Krankenhaus, Schulen, zwei Kulturzentren und weitere gemeinnützige Institutionen.

 

Zum Schluss der Sitzung wurde die Delegation mit wertvollen Büchern über das Schiitentum und Imam Ali beschenkt.

 

Die Delegation verabschiedete sich von Seiner Eminenz und bedankte sich für seine großartigen Bemühungen und den wertvollen Aktivitäten, um Frieden zwischen den Religionen zu schaffen.

 

Anschließend stand für die Delegation der Besuch Seiner Eminenz Sheikh Bashir Al-Najafi als nächster Programmpunkt auf der Tagesordnung.