Erinnerung an das Massaker in Camp Speicher – Tikrit/Irak, Juni 2014

Zwischen dem 11. und 15. Juni im Jahr 2014, ereignete sich ein grausames Verbrechen gegen die Menschlichkeit nahe

der Stadt Tikrit im Irak. Zehn Kilometer nordwestlich der Stadt Tikrit an einem Stützpunkt der irakischen Luftwaffe, namens Camp Speicher (benannt vom amerikanischen Militär nach einem im Zweiten Golfkrieg gestorbenen Kampfpiloten der US Navy), übte der IS seine bisher größte Massenexekution aus.

Es existieren verschiedene Quellen über die Anzahl der Opfer. Der IS selbst gab an 1700 Menschen hingerichtet zu haben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch schätzte die Anzahl auf zwischen 560 – 770, und andere Aktivisten auf bis zu 1935. Das irakische Ministerium für Menschrechte veröffentlichte zudem, dass bis zu 1566 irakische Luftwaffenkadetten und Soldaten als vermisst gelten. Sichergestellt ist daher nur, dass zu viele unschuldige Menschen ihr Leben verloren.

Seit der Rückeroberung der Stadt Tikrit wurden 14 Massengräber gefunden, in denen der IS die Leichen der Getöteten verscharrt hatte. Weitere Menschen wurden zudem am Ufer des Fluss Tigris aufgestellt und nacheinander durch Kopfschüsse getötet und dann in den Fluss geschmissen.

Am 29. Juni 2018 halten wir, die Europäische Gemeinschaft der Religionen – Im Dialog e.V., als Hauptveranstalter, eine Veranstaltung in Berlin anlässlich des 4. Jahrestags dieses Massakers ab. Unterstützt werden wir dabei hauptsächlich vom Baghdad International Center for Studies and Peacebuilding, sowie von der gemeinnützigen Organisation Humanitär ohne Grenzen und vom Deutsch Irakischen Haus für Kunst und Kultur. Weitere Unterstützer in dieser Sache sind die Vereine, Zwischenmenschlicher Dialog e.V., Al-Mustafa e.V. und Pfad der Liebenden – Verein für Dialog & islamische Bildung e.V.

Weiterhin werden Wissenschaftler, Professoren und Politiker aus Deutschland und dem Irak teilnehmen.

Ziel dieser Veranstaltung ist es, dass Massaker von Camp Speicher aufzuzeigen als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit an sich. Wir möchten gemeinsam den Opfern gedenken und diese Hinrichtung wissenschaftlich aufarbeiten. Auch soll insbesondere die Signifikanz für Vorfälle wie diesen, für Europa aufgezeigt werden. Denn Terror und Extremismus sind letztendlich Themen welche die gesamte Weltgemeinschaft etwas angehen.


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